SFC-Fliegerlager auf der Schwäbischen Alb – Tropenklima und “Hammerwetter”

Fliegerlager des SFC Betzdorf-Kirchen e.V. in Aalen-Elchingen bringt tolle Erfolge

Das hat Seltenheitswert: beim jährlichen Fliegerlager des SFC vom 23.7.-6.8. in Aalen-Elchingen konnte bei besten Flugbedingungen an jedem Tag geflogen werden. Das SFC-Team war dazu mit fünf Vereinsflugzeugen und weiteren privaten Seglern sowie über 40 Teilnehmern angereist.

Fluglehrer, Piloten und Flugschüler bauen gemeinsam den Schulungsdoppelsitzer ASK-13 auf

Bei zeitweise tropischen Temperaturen konnten insbesondere die SFC-Flugschüler/innen tolle Fortschritte machen. Bei bester Thermik konnten sich die Segelflieger schon kurz nach dem Start an der Winde motorlos in kühlere Höhen begeben.

Für die Flugschüler/innen standen dann intensive Ausbildungsflüge an: Alle konnten dabei ihre Windenstartberechtigung erwerben, eine Startart, die kostengünstig ist und mittelfristig auch am Heimatflugplatz des SFC in Katzwinkel zum Einsatz kommen soll. Das bringt dann Kostenersparnis und spürbare Lärmreduzierung.

Am erfolgreichsten waren diesmal die Flugschülerinnen des SFC :
Flugschülerin Louisa absolvierte den für die Segelflug-Lizenz erforderlichen Streckenflug am 2.8. mit einem Soloflug auf dem Vereins-Doppelsitzer ASK-13 von Elchingen nach Donauwörth und zurück problemlos. Bei Flughöhen von über 2000m NN mit erträglichen Temperaturen und toller Sicht auf die abwechslungsreiche Landschaft wurde der Flug nach anfänglicher Anspannung zu einem wahren Genuss!

Flugschülerin Louisa mit der Vereins-ASK13 nach ihrem erfolgreichen Streckenflug für die Pilotenlizenz

Einen Tag später gelang der zweite “Streich”: Flugschülerin Vanessa hatte beim SFC erst im Frühjahr ihre Ausbildung begonnen. Nach intensivem Training durch die SFC-Fluglehrer/innen konnte sie am 3.8.2022 ihre ersten drei Alleinflüge und damit die A-Prüfung für Segelflieger sicher hinter sich bringen. Mangels Wasser am Startplatz fiel die obligatorische Taufe dann zwar etwas trocken aus, aber der Fliegerstrauß konnte sich sehen lassen.

Pilotin Vanessa mit “Thermikstrauß” und Fluglehrern Jochen (li.) und Armin (re.)

Ein wahres Eldorado für die SFC-Streckenflieger bot die Gesamtwetterlage an nahezu allen Tagen. So waren weite Streckenflüge mit Distanzen von über 500 km an der Tagesordnung, alleine oder im Teamflug mit zwei Segelflugzeugen.

Vereins-Arcus und ASW-20(hinten) im Teamflug hoch über der Schwäbischen Alb

Die weitesten Strecken legte Axel Schumacher mit seiner Copilotin Marion zurück: Kaum angekommen, gelang ihm ein Flug nach Südwesten bis weit in den Schweizer Jura hinein, zurück nach Elchingen, dann nach Osten bis Beilngries und zurück. Am Ende des Tages und nach fast neun Stunden Flug waren so 829 km zurückgelegt.

Pilot Axel Schumacher hoch über dem Schweizer Jura mit Blick auf die Grindelwaldberge

Auch zahlreiche weitere Vereinspiloten legten an diesem Tag große Strecken zurück : Thomas Winninghoff schaffte in seiner ASW20 482km, Oliver Jürgens und Nils Hübner im Vereins-Arcus 458km, Fluglehrer Jörg Klingauf flog sogar 728 km bis weit in den Südschwarzwald, zurück nach Elchingen und dann nach Norden bis Kitzingen und wieder nach Hause.

Motorlos bis in den Südschwarzwald – Pilot Jörg Klingauf legte so 728km nonstop zurück

Wenige Tage später, am 3.8.2022, flog Axel mit Copilotin in seiner ASH-25 motorlos bis in die Sächsische Schweiz und ins Tschechisch-Deutsche Grenzgebiet. In Höhen bis zu 2900m NN in angenehm kühler Luft legten die beiden 848km im neunstündigen Fluges zurück.

Als idealer Ausgangspunkt erwies sich dabei stets der bestens ausgestattete Flugplatz in Aalen-Elchingen am Ostrand der Alb mit angegliedertem Campingbereich.

Am Boden nutzten die Angehörigen derweil die Zeit für viele Ausflüge. Erstes Ziel war die berühmte Abteikirche in Neresheim, aber auch die weitere Umgebung bot sich für Fahrradtouren auf gut ausgebauten und teils schattigen Wegen mit vielen Sehenswürdigkeiten an.

Klosterkirche und Abtei Neresheim – auch aus der Luft eine wahre Augenweide

Und wenn es tagsüber gar zu heiß wurde, konnte man Abkühlung in einem der zahlreichen Badeseen oder Schwimmbäder suchen.

Abends trafen sich die Teilnehmer/innen auf dem Campingplatz und ließen den Tag bei kühlen Getränken, angeregten Gesprächen und traumhaft schönen Sonnenuntergängen ausklingen. So kamen alle Urlauber voll auf ihre Kosten und genossen den gemeinsamen Aufenthalt.

Vereins-Hochleistungseinsitzer Ventus 2b nach getaner “Arbeit” am Ende des Tages
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Autor: mikesierra

geb. 1950, Rentner, begeisterter Segelflieger seit 1965