Amtliche Meldung

Fotoführungen in der Grube Bindweide – Hobbyfotografen auf der Suche nach kreativen Motiven

Mit der nunmehr vierten Fotoführung innerhalb von fünf Jahren ging am Samstag die Saison 2023 im Besucherbergwerk Grube Bindweide in Steinebach ganz offiziell und darüber hinaus zünftig-kreativ zu Ende.

„Wir wünschen für heute recht viel kreativen Anblick“, hieß es gleich zur Begrüßung der über 20 Foto- und Filmfreunde in der urigen Knappenstube des Bergwerks. Die durchdachte Begrüßungsformel spielte ganz bewusst auf die klare Notwendigkeit an, beim Suchen von Fotomotiven auf der gut 1,5 Kilometer langen Stollenstrecke unter Tage den Faktoren Fantasie und Kreativität so ziemlich freien Lauf zu lassen – soll heißen, dass dem aufmerksamen menschlichen Auge sehr viel mehr Bedeutung zuzumessen ist, als den auch noch so kostspieligen und modernsten Fotoapparaten samt technischem Zubehör.

Infolge der erfreulich großen Resonanz waren nun zwei Fotoführungen nötig, also wie es scherzhaft bei der Diensteinteilung hieß – eine Frühschicht und eine Mittagsschicht. Unmittelbar vor dem Start der Grubenbahn rief Peter Thönig vom Touristikbüro der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain den Teilnehmern ein frohes „Glückauf“ zu. Ortskundige Begleiter der Fotofreunde waren Leander Moll und Joachim Weger vom ehrenamtlichen Bindweide-Team.

Auf der spannenden Suche nach prima Bildmotiven fuhren jetzt über 20 Fotofreunde ins Steinebacher Besucherbergwerk Grube Bindweide ein. Foto: Joachim Weger

Eine Art Hauptrolle auf der Stollenstrecke spielten allerdings zwei natürliche Begleiter, genauer gesagt die frische Grubenluft und das klar plätschernde Bergwasser. So sind die erstmals anwesenden Gäste erstaunt darüber, dass selbst tief unter Tage Pflanzen wachsen und Tiere leben, dass Schönheit von Natur und Schöpfung auch im Schoß der Erde entdeckt werden will.
Dabei liegt das Besondere wie so oft im Leben, im Kleinen, etwa beim Betrachten von weißem Pilzgeflecht auf alten Holzstempeln oder beim Belichten leuchtend grüner Farne, Moose und Gräser. Bizarre Wassertropfen werten das Motiv oft entscheidend auf. So richtig in Szene setzen lassen sich nicht zuletzt Eisenteile, Arbeitsgeräte und Türstöcke von anno dazumal, hauptsächlich dann, wenn rötlicher Eisenschlamm seit Betriebsende 1932 die Oberhand gewonnen hat über den Eifer der Vorfahren und das wirtschaftliche Denken damaliger Unternehmer im Banne von Erz und Eisen.

Auf der jetzigen Suche nach prima Schnappschüssen legten sich die Teilnehmer mächtig ins Zeug, zumal später eine Jury die besten Fotos auswählen und prämieren wird.
Zu den Teilnehmern mit den weitesten Anreisewegen gehörten Joachim Küster aus Neuwied und Rene Hebel aus Netphen. Sehr weit auseinander klaffte diesmal die Altersspanne: Der älteste Foto- und Bergbaufan war Erwin Engel (87) aus Betzdorf, und der Junior im Team, Jona Ströhmer (19) aus Niederdreisbach, möchte übrigens demnächst im Bindweide-Team aktiv mithelfen.


Foto und Text: Joachim Weger

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